Freitag, 5. September 2014

Atemlos durch die Nacht.........

Gestern hätte ich in der Tat der Fischers Helens Lied singen können: Atemlos durch die Nacht….Ne gut, verkneife ich mir.
Eigentlich fing alles ziemlich gut an.
Zum Geburtstag bekam ich von meinen Söhnen eine Karte fürs Bela B Konzert auf dem Zeltfestival geschenkt. Selbstlos wie mein jüngerer Sohn ist, hat er sich selbst auch noch eine Karte gekauft um mich zu begleiten.
Mein Plan dorthin zu kommen ging voll auf. Mit dem Auto 5 min. fahren, dann abstellen, und rein in die öffentlichen Verkehrsmitteln. Fahrpreis ist ja in der Konzertkarte enthalten, somit entfällt nerven aufreibende Parkplatzsuche und die damit verbundenen Kosten.
Die Hinfahrt lief rund. 5 Min. fahren, Auto parken, 5 min. auf den Bus warten, einsteigen 15 min. später wieder aussteigen (Schnellbus)
Aussteigen, gucken, wann fährt der Bus zurück.
22.10 Uhr oder 22.40 Uhr. Da ich unter chronischer Müdigkeit neige, fand ich 22.10 ziemlich verlockend.
Mit uns im Bus war ein Ehepaar, was zu einem anderen Konzert wollte. Die sollte ich auf der Rückfahrt nochmal treffen.

Erstmal ne Pommes gegessen (lieber Scholli haben die Preise. Dafür kann ich zu Hause 3 kg frittieren), und dann zum Zelt gelatscht.
Ursprünglich sollte das Konzert in dem großen Zelt der Sparkasse stattfinden. Wohl aus Mangel an verkauften Tickets mussten wir zum kleineren Stadtwerke Zelt.
Auch gut. Die Menge war überschaubar. Also wirklich überschaubar. Soweit vorne stand ich noch nie, man musste keine Angst haben erdrückt zu werden, einen Arm vor den Kopf geklatscht zu bekommen oder sonstiges.
Ich bin ja großer Ärzte Fan. Seit Jahren schon. Also seit 30 Jahren um genau zu sein. War auch schon auf einigen Konzerten. Einmal stand ich im Innenraum (da gab es auch keine Tribüne), und von Lied zu Lied wanderten meine Freundin und ich damals mehr dem Ausgang entgegen, weil  man schon ein wenig Angst bekommen konnte.
Pogo ist nichts für mich. Da fühle ich mich zu alt für, und sehe auch keinen Sinn darin. Nach dieser Erfahrung gab es für mich nur noch Sitzplätze.
Jedenfalls war ich noch nie so nah an der Bühne dran, und konnte fast jede Falte im Bela B’s Gesicht sehen.
Also doch nicht ewig jung.
Das Konzert war ok, aber anders eben als man es von seinen Lieder sonst kennt. Ein Ärzte Lied hat er gesungen, und das habe ich erst gar nicht erkannt.
„Manchmal haben Frauen….“ Ich meine, ich kenne den Text auswendig, aber durch die andere Art der Musik war es eben ein komplett neues Lied, auch wenn der Text der Selbe blieb.

Gut, das Konzert war um 22 Uhr aus (alle Konzerte sind da um 22 Uhr vorbei. Egal wer gerade singt), und wir sind zur Bushaltestelle.
15 min. warten und dann kam der Bus. Wir stiegen ein, uns schräg gegenüber saß das Ehepaar von der Hinfahrt, die uns auch wieder erkannten.
Nach 15 min. fragte ich mich allerdings wo wir denn wohl gerade sind. Mir kam das völlig unbekannte vor.
Ich habe das Ehepaar gefragt, die auch schon recht verwirrt schauten, und sich das gar nicht erklären konnten.
Irgendwann war nur noch ein junges Päärchen im Bus, und wir 4, bis sich dann heraus stellte, das war der falsche Bus. Es gibt von dieser Linie 3 Busse, wovon einer aber eine komplett andere Route fährt. Der 22.40 Uhr Bus wäre der richtige gewesen.
Und weil es so schön war, es war die letzte Fahrt für den Abend. Jetzt standen wir da, in der Pampa (das junge Päärchen allerdings war richtig, die wohnten dort), und hatten die Option, Taxi, oder 1,5 km im Stockdunklen ohne Bürgersteig eine stark befahrene Strasse entlang laufen.
Netterweise bot die junge Frau  an, uns in ihr Auto zu laden und uns zur nächsten Bushaltestelle zu bringen, wo wir den richtigen Bus in unsere Richtung nehmen konnten.
Ja, es gibt noch echte Helden.
Ich fand das ja so nett, das ich heute noch einen Kniefall machen könnte.
Pünktlich waren wir an der Bushaltestelle, um 22.50 Uhr sollte der Bus kommen (das wäre auch der gewesen, in den wir hätten sowieso einsteigen müssen), doch es passierte nichts.
23.10 Uhr, wir entschlossen uns die letzten 2 km zu den Autos zu laufen. Also rüber über die Strasse.
Da dreht die Frau sich um, und sagt: Da kommt der Bus.
Also wieder über die Strasse gerannt. Ich wunderte mich ja schon, das Sohnemann und ihr Mann es gar nicht so eilig hatten wieder zu der Bushaltestelle zu kommen.
Der Bus stellte sich als LKW raus, der noch fröhlich hupte.
Also wieder los latschen.
Nach der Hälfte des Weges, kam dann doch noch irgendwann der Bus. Eigentlich habe ich darauf gewartet, das uns noch fröhlich gewunken wird.

Was habe ich daraus gelernt?

a) Busfahren wird völlig überbewertet
b) warum Busfahren wenn man auch laufen kann
c) gründliches recherchieren der Fahrpläne wäre nicht das Schlechteste
d) die Idee war trotzdem gut

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